Am 26. Oktober 2021 soll am späten Vormittag ein Mann mit “Waffe” in Reinfeld unterwegs gewesen sein. Vom Mocca am Herrenteich bis zur Grundschule war die Ahrensböker Straße voller Sicherheitskräfte. Grundschüler durften eine Weile nicht das Schulgebäude verlassen.

“Hi, ich bin es. Du sagt einmal: Welche Hausnummer hat Dein Bekannter aus der Ahrensböker Straße?” “Wieso?” “In Hausnummer 27 hat sich ein bewaffneter Mann im Keller verschanzt!” “Was? Ich weiß es nicht. Warte, ich frage ihn mal eben.” Der genannte Bekannte saß in seinem Homeoffice und hatte bis dahin nur gesehen, dass ganz viele Autos (Polizei- und Privatwagen) geparkt waren – auch auf seinem Grundstück. Doch die Gefahr war wohl schon vorbei, denn die ersten Schulbusse fuhren bereits wieder vor.

Nicht nur von Person zu Person, insbesondere über Eltern-WhatsApp-Gruppen und auf Facebook verbreitete sich die Nachricht schnell, dass in Reinfeld “Etwas” los war! Augenzeugen berichteten, dass die Straße zwischen Rhodos und MCS (Grundschule) voll gesperrt war und überall Polizei-, Rettungsdienst- und Feuerwehrkräfte positioniert waren. Das SEK sollte auch noch anrücken, hieß es. Andere sagen, das SEK wäre mit Sturmgewehren und in voller Montur dagewesen.

Um welche Art von Waffe es sich handelte, ist unklar.

In den Gerüchten, die sich wie ein Lauffeuer verbreiteten, wurde das Wort “Waffe” mit Schusswaffe gleichgesetzt. Bei dem großen Aufgebot an polizeilichen Einsatzkräften wurde tatsächlich der Eindruck geweckt, es handle sich um einen sehr gefährlichen Täter. Mitarbeiter der Tankstelle in der Ahrensböker Straße sagten allerdings gegenüber einem Redaktionsmitglied, der “Täter” hätte lediglich ein Messer gehabt und überhaupt wäre die ganze Sache nur ein Hilfeschrei des eigentlich sehr netten Mannes gewesen.

Die Fakten sind laut Polizeibericht:

Gegen 11.20 Uhr ging ein Notruf ein. Es hieß, ein 45-Jahre alter Mann aus Reinfeld hätte gegenüber seiner Familie seinen Suizid angekündigt. Dass die Polizei kommen würde, wäre ihm klar. Das Einsatzgebiet in der Ahrensböker Straße wurde daraufhin weiträumig abgesperrt. Die Kinder mussten im Gebäude der Grundschule bleiben und durften eine Weile nicht raus. Später durften die Schüler zunächst über den Marktplatz das Schulgelände verlassen. Eine Gefahr für die Schulkinder hat laut dem Polizeibericht zu keinem Zeitpunkt bestanden.

Nach telefonischer Kontaktaufnahme durch die Polizei verließ der 45-jährige Mann freiwillig seine Wohnung und wurde in Gewahrsam genommen und dem amtsärztlichen Dienst vorgeführt. Alle Absperrmaßnahmen wurden daraufhin umgehend aufgehoben.

Foto: Bewohner des Nachbarhauses

Quelle: Informant von der Feuerwehr, Facebook sowie Polizei Ratzeburg

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