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Eine mittelalterliche Burg, ein Escape-Room und eine durchgedrehte KI

Was würde passieren, wenn man eine mittelalterliche Burg mithilfe künstlicher Intelligenz in einen riesigen Escape-Room verwandeln würde? Und was würde mit den Spielern passieren, wenn man sie der Willkür einer KI überließe? Nichts Gutes jedenfalls.

Eine Buchrezension von Redakteur Tobias. Kurzkommentar: Das ist kein Buch für zarte Gemüter!


Zuvor genannte Fragen stellte sich die Thrillerautorin Ursula Poznanski, als sie “Die Burg – Die KI kennt den Ausweg. Mitleid kennt sie nicht schrieb. Ihr Buch ist nicht nur gruselig – und das ist hier wörtlich zu nehmen – sondern auch rasant geschrieben. Gleichzeitig wirft es beim Lesen oft die Frage auf, ob man der KI nicht schon zu viel vom eigenen Leben preisgegeben hat.

Chat GPT ist zwar nur textbasiert, aber was wäre, wenn es eine KI gäbe, die über Mikrofone all unsere Gespräche bis ins kleinste Detail verfolgt und protokolliert, Stichwort Sprachassistenten wie Alexa und Co? Nachdem ich angefangen habe “Die Burg” zu lesen, frage ich mich schon, ob künstliche Intelligenz nicht irgendwann zu viel Macht bekommen könnte. Aber worum geht es in dem Buch eigentlich genau?

Die Story:

Das Buchcover zu “Die Burg” von Ursula Poznanski © Verlagsgruppe Dromer-Knaur (Bild verlinkt zu Amazon).

Milliardär Nevio (der keinen Nachnamen hat) kaufte die verfallene Burg Greiffenau. Er wäre aber kein Milliardär, wenn er nicht irgendeinen wirtschaftlichen Nutzen daraus ziehen würde. Also hat er für einen Haufen Geld die unterirdischen Höhlen, Keller und Verliese in ein großes Escape-Room-Zentrum verwandeln lassen. Das Besondere daran: Durch künstliche Intelligenz lässt sich jedes Szenario innerhalb des Burggeländes darstellen. Inklusive Gerüchen, Tageszeit oder Figuren, welche in der Story vorkommen sollen. Alles ist auf die vorher festgelegten Einstellungen der Spieler abgestimmt.

Kurz vor der Eröffnung lädt Nevio ein Expertenteam ein, welches die Burg im Anschluss bewerben soll. Dieses Team besteht aus:

  • Maxim, einem Geschäftsmann, dem selbst ein Escape-Room-Zentrum gehört und der sich deshalb mit den Mechanismen, mit welchen in solchen Räumen gespielt wird, sehr gut auskennt,
  • Professor Melerski, einem renommierten Historiker, der das Erlebnis auf Authentizität hinsichtlich der Historie prüfen soll,
  • Yvonne, einer mehr oder weniger erfolgreichen Influencern, die das Ereignis gekonnt und speziell für Instagram in Szene setzen soll,
  • Emil ein ehemaliger Sportler, der früher einmal bekannt gewesen ist
  • und Petra; sie hat den Besuch dieses Escape-Rooms in einem Preisausschreiben gewonnen.
  • Als Unterstützung begeben sich der “Burgherr”, Nevio und Gamemaster Jannek in den Escape-Room.

Die Gruppe legt zu Beginn die Parameter für ihr Abenteuer fest. Sie wollen ins dunkle Mittelalter, und dort einen König, der unter Mordverdacht steht, sein Verbrechen nachweisen. Was sie nicht wissen können, ist, dass die Künstliche Intelligenz jedes gesprochene Wort als Anforderung auffasst. Das bedeutet, dass selbst Vorschläge, die in der Gruppe diskutiert werden, aber nicht als endgültige Eingabe gedacht waren, als Parameter gelten. So wird aus einer harmlosen Freizeitattraktion mit ein paar mysteriösen Elementen, ein morbides Spiel mit Darstellungen, die extremer und abnormaler nicht sein könnten.

Obendrein kommt die Gruppe oft nur dann weiter, wenn sie ihr Innerstes nach außen kehrt. Indem sie zugeben, vor sehr, sehr langer Zeit in bestimmten Situationen ihres Lebens, ein Fehlverhalten an den Tag gelegt zu haben. Geben sie das nicht zu, weil sie denken, es sei zu privat, hat das oft dramatische Folgen für die ganze Gruppe!


Tobias Fazit:

“Ich fand das Buch wirklich spannend, es ist allerdings nichts, was spät abends gelesen werden sollte, denn die Beschreibungen der generierten Figuren sind schon ziemlich ekelerregend. Die Figur, die mir am meisten Horror bereitet war, ist ein Kind mit zwei Köpfen, dessen Augen durch das Ziffernblatt einer Uhr ersetzt worden sind. Der Körper besteht aus Schrottteilen. Dieses Bild vor den Augen zu haben, war wirklich schrecklich!”

Das Buch “Die Burg – Die KI kennt den Ausweg. Mitleid kennt sie nicht” sollte definitiv nur von Menschen gelesen werden, die nicht zu zart besaitet sind …


Vielen Dank an die Verlagsgruppe Droemer-Knaur, die Tobias das Buch zu Rezension zur Verfügung gestellt hat. Erhältlich u.a. auf Amazon (Affiliate-Link).

 

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