Corona: Eine Schließung aller Schulen & Kitas gibt es nicht wieder
5.8.2020: Presse-Konferenz mit Karin Prien #bildungSH
Bildungsministerin Karin Prien teilte mit (siehe Video unten), dass sich eine Schließung von Schulen und Kitas wegen Corona, wie im Frühjahr, nicht wiederholen soll und darf. Der Regelbetrieb wird unter Corona-Schutzmaßnahmen stattfinden. Eine Maskenpflicht wird es nicht geben.
Unterricht findet grundsätzlich regulär nach Stundentafel statt. Alle Fächer werden unterrichtet und bewertet. Auch Betreuungsangebote und Ganztag, ebenso wie Betriebspratika und fachpraktischer Unterricht finden statt. Diese können durch Hybrid-/Fern-Unterricht ergänzt werden.
Eine Pflicht zur Mund- und Nasenabdeckung ist, laut einer gemeinsamen Studie der deutschen Gesellschaft für Kinder & Jugendmedizin und weiteren Beteiligter nicht erforderlich. Erst wenn mehr als 50 Personen von 100.000 Menschen infiziert sind, kann eine Mund- und Nasenabdeckung überhaupt sinnvoll und wirksam sein. Eine pauschale Maskenpflicht ist medizinisch nicht geboten und wäre nicht verhältnismäßig.
Die Stellungnahme zur Studie mit Maßnahmen zur Aufrechterhaltung eines Regelbetriebs und zur Prävention von SARS-CoV-2-Ausbrüchen in Kitas und Schulen steht hier zum Download zur Verfügung (pdf).
Im neuen Schuljahr soll für Schüler und Lehrkräfte soviel Schulnormalität geschaffen werden wie möglich.
Nur in den ersten 14-Tagen könnte es sinnvoll sein und wird empfohlen, dass Mund- und Nasenabdeckungen getragen werden. Dies betrifft Schüler ab Klasse 7 auch im Unterricht. Dagegen sollten in Fluren, Gemeinschaftsräumen wie der Mensa, etc. Schüler aller Jahrgänge vorsorglich eine Maske tragen, da dort Abstandsregeln nicht eingehalten werden können. (Müssen sie aber nicht).
Dabei ist zu beachten, dass Schleswig-Holstein ein Flächenland ist, wo beispielsweise an der Nordsee, in Heide ganz andere Bedingungen und Fallzahlen bestehen, als beispielsweise im Kreis Stormarn oder Lübeck. Entsprechend haben einzelne Schulen die Möglichkeit, individuell auf die Lage vor Ort zu reagieren und gegebenenfalls auf punktuelle Corona-Ausbrüche zu reagieren.
Elternbriefe in 5 Sprachen stehen auf den Seiten des Ministeriums zur Verfügung.
Präsenz-Unterricht soll in Kohorten stattfinden.
Kohorten sind Gruppen, die nach bestimmten Kriterien von den Schulen gebildet werden und in der Regel größer als ein Klassenverband sind. Das bedeutet: Schüler, die im Klassenverband, in Kursen oder im Ganztagsangebot gemeinsam unterrichtet werden oder zusammen aktiv sind, bilden eine Kohorte. In der Kohorte gelten die Abstandsregeln unter den Schülerinnen und Schülern nicht.
In den Sommerferien wurde im Rahmenkonzept für Schulen des Bildungsministerium auf das Ermöglichen von Präsenzunterricht vorbereitet, aber auch Alternativ-Szenarien entworfen und geplant. Die Mediziner sprechen sich in der Studie wie folgt dazu aus (Zitat): „Der Wiederbeginn einer sicheren Regelbetreuung- und -beschulung haben nationale Priorität, denn: Kita- und Schulschließungen fügen Kindern und Jugendlichen einen immer größer werdenden Schaden zu.“
„In Krisenzeiten muss man immer wieder Abwiegen: Was ist machbar, was ist wirksam“ sagte Karin Prien „Der Virus könnte gestoppt werden, wenn jeder von uns täglich alleine Zuhause bleibt. Aber das kann nicht die Lösung sein. Grundsätzlich ging und geht es bei dieser Pandemie nicht um den Schutz des Einzelnen, sondern um uns alle und darum, die Ausbreitung des Virus zu verhindern.“
Die Landesregierung und alle Kultusminister von SH sind sich einig: Eine Schließung von Schulen und Kitas darf es nicht erneut geben!
„In der Schule geht es um Wissen und Kompetenzen; dabei ist sie für viele Schülerinnen und Schüler nicht nur Lern- sondern auch Lebensort. Die Schule bietet den Raum sich zu entwickeln, sich auszuprobieren, aus Fehlern und Erfolgen zu lernen und Selbstwirksamkeit zu erfahren. Dazu gehört auch der persönliche Kontakt zwischen Menschen.“ Lehrpläne sollten zunächst so bleiben und Schule nicht wegen der Pandemie auf den Kopf gestellt werden. Veränderungen müssen sehr sorgsam und gewissenhaft entwickelt und wissenschaftlich begleitet werden. In einer Krise sind Experimente nicht angebracht.
Video von der Presse-Konferenz:
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