Seit dem 6. Februar 2023 nachts gibt es Erdbeben im Südosten der Türkei und Syrien. Bis jetzt sind mehr als 46.000 Menschen gestorben; viel mehr sind verschüttet und bisher nicht gefunden worden; Millionen sitzen in eisiger Kälte ohne Obdach. Doch das war nicht alles: Anfang dieser Woche bebte die Erde auch in Rumänien, Kroatien und der angrenzenden Region. Ja, sogar in Deutschland!

Im 20. Jahrhundert haben Erdbeben in Europa bisher mehr als 200.000 Todesopfer gefordert und Schäden in Höhe von über 250 Milliarden Euro verursacht. Nun sind mindestens 46.000 Menschen in der Türkei und Syrien dazu kommen; unzählige Menschen werden noch vermisst.

In der Türkei sind, laut der Nachrichtenagentur Reuters, inzwischen 345 000 Wohnungen zerstört worden. Während dort mit ausländischer Hilfe versucht wird, die schlimmste Katastrophe der Neuzeit in Europa zu bewältigen, wächst die Sorge um die Opfer in Syrien. Denn: dort kommt wegen des Bürgerkrieges viel weniger Hilfe an, als im Nachbarland. Problem ist: hundertausende Menschen sind obdachlos geworden, es ist Winter und entweder fällt Regen oder Schnee; nachts gibt es, laut dem Deutschen Wetterdienst, Frost. Aufgrund der Hygieneprobleme steigt die Seuchengefahr und aufgrund von Wassermangel wird Dehydrierung zunehmend ein Problem.

Das schwerste Beben trat in der Türkei und Syrien am Montag, 6.2. um 2:27 Uhr MEZ (Mitteleuropäischer Zeit) auf, das mit einer Magnitude von 7,7 .

Ein weiteres sehr schweres Erdbeben, mit einer Stärke von 7,5 ereignete sich mittags. Das Epizentrum des ersten Erdbebens befindet sich etwa zehn Kilometer unter der Erdoberfläche, im Grenzgebiet dreier tektonischer Platten: Eurasische Platte, Arabische Platte und Afrikanische Platte (Quelle).

Nicht nur in Vorderasien gibt es derzeit Erdbeben, sondern auch in europäischen Urlaubsregionen.

Im Laufe dieser Woche ergaben Messungen in der Stadt Targu Jiu in Rumänien sowie auf der kroatischen Urlaubsinsel Krk eine Erdbebenstärke von 5,7 – das bisher stärkste jemals gemessene Erdbeben im Süden Rumäniens. Das Beben war in Bulgarien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Ungarn, Kosovo, Montenegro, Rumänien, Slowakei und Serbien zu spüren. Sogar bis nach Süddeutschland war das Beben zu merken. Aber es ist nichts Dramatisches passiert. Tatsächlich berichtet der Kanal “ErdbebenNews” zudem auch von leichten Erdbeben in Deutschland.

Teilweise über Jahrhunderte bauen sich Spannungen an Plattengrenzen auf, die sich schlagartig in Form von Erdbeben entladen können!

Die Türkei liegt in einer seismisch aktiven Region und gehört zu den Ländern mit den meisten Erdbeben weltweit. Dort gibt es des öfteren Erdbeben, jedoch sind die meisten davon sehr schwach und werden von den Bewohnern nicht einmal bemerkt. Nur einige wenige Erdbeben sind von größerer Magnitude und verursachen Schäden. Besonders auffällig waren die starken Erdbeben in der Region von Izmit im Jahr 1999 und das Erdbeben von Van im Jahr 2011.

In Ländern mit einer hohen seismischen Aktivität, sollten die Bewohner und Behörden auf diese Bedrohung stets bereitet und vor allem die Häuser erdbebensicher gebaut sein.

Aber das wurde insbesondere in der Türkei vernachlässigt und war in Syrien aufgrund des ewigen Bürgerkrieges kaum möglich. Undenkbar viele Häuser sind einfach in sich zusammengestürzt und haben hunderttausende Menschen unter sich begraben.

Die zweite Grafik zeigt, wie hoch die Erdbebengefahr in den einzelnen Ländern Europas ist.

Helfer aus allen Teilen der Welt eilten so schnell wie möglich ins Katastrophen-Gebiet!

Das Auswärtige Amt berichtete unter Anderem: “Die Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion zählen schon jetzt zu den schlimmsten Naturkatastrophen der letzten hundert Jahre. Auch Deutschland hiflt den Menschen vor Ort! So waren zwei Such- und Bergungsteams – entsandt von I.S.A.R.-Germany und dem THW – in der Türkei im Einsatz. Auch die Bundespolizei war mit Rettungssanitätern und Spürhunden vor Ort. Viele weitere EU-Partner haben ebenfalls Such-und Rettungsteams mit insgesamt über 1.000 Rettungskräften und 70 Spürhunden über das EU-Katastrophenschutzverfahren mobilisiert. Diese sind speziell dafür ausgebildet, mit schwerem Gerät und Hunden Menschen aus solchen Notsituationen zu retten. Und auch unser NGO-Partner @fire war vor Ort und hat den Flughafenbetrieb in Adana und den Rettungseinsatz in Kahramanmaras unterstützt.”

Weitere Fragen und Antworten sind auf der Website des Auswärtigen Amts zu finden.


*Magnitude ist übrigens die Messgröße für die Stärke eines Erdbebens und beschreibt die Energie, die bei einem Erdbeben freigesetzt wird. Die Magnitude wird durch Messungen der Seismographen ermittelt und ist eine logarithmische Skala, bei der jede Einheit eine 10fache Erhöhung der Bodenbewegung oder der Energie des Bebens darstellt. Ein Erdbeben der Magnitude 7.0 ist somit 100mal stärker, als ein Erdbeben der Magnitude 5.0. In der Regel werden starke Erdbeben, die Magnituden von 6.0 oder höher haben, als potenziell gefährlich für Menschen und Gebäude angesehen.

Mehr Infos zu Erdbeben: Gfz-Potsdam.de


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