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Ideenexpo: Bahn-Tortur & Ranga Yogeshwar zu digitaler Bildung

Die IdeenExpo ist Europas größtes Jugend-Event für Naturwissenschaften und Technik – Digitales ist hier normal. 2019 fand sie vom 15. – 23. Juni statt. Dort ging es um technische Ideen und MINT-Berufe; es gab viele Mitmach-Angebote, Ausstellungs-Exponate, Live-Experimente, Bühnenshows und Workshops. Die Tortur der erKant-Redaktion auf der Bahnfahrt zur Messe stellte diese aber glatt in den Schatten …

2019 gliederte sich die Messe in 12 Themenbereiche: Digitale-Welten, Media-Lab, LebensRaum, Produktions-Kosmos, Mobilitäts-Meile, LifeScienceArea, EnergieFeld, AgriFood-Park, Club-Zukunft und Mission: Moon. Ganz neu waren die Themenbereiche “Klima-Zone” und “Mobilitäts-Arena”.

Bilder von Ideenexpo:


“Uns, als Besuchern viel auf, dass es tolle Mitmach-Stationen gab, davon aber sehr viele mit “Löten” zu tun hatten. Siehe Fidget-Spinner-Bau. Weiterhin sahen viele Ausstellungen zunächst spannend aus, tatsächlich gab es dann aber oft nur VR-Brillen (siehe Artikel dazu), über die sich Besucher etwas ansehen konnten. Weiterhin fanden leider einige Aktionen schon ab 16.30 Uhr nicht mehr statt, obwohl sie als Termin im Programm standen. Das vielfältige Angebot ist aber irre interessant und vermutlich könnten Besucher mehrere Tage dort verbringen!”

Erfreulich war, dass wir zufällig TV-Wissenschafts-Moderator Ranga Yogeshwar und Frau Elke Büdenbender (Ehefrau unseres Bundespräsidenten, Frank Walter Steinmeier) begegneten.


Kurzes Interview mit Ranga Yogeshwar zum Thema “Digitale Bildung


Mehr zu unserer Bahn-Tortur …. Auf dem Hinweg:

Mittwoch, ein sonniger, warmer, 30-Grad heißer Tag, fing am kleinen regionalen Bahnhof in Stormarn mit 8 Minuten Zugverspätung an. Wir kamen erst um 9:58 Uhr in Hamburg an – die Umsteigezeit zum Anschlusszug war nun viel zu kurz; wir rannten los, rempelten Leute an, stürzten die Treppe zum Gleis herunter, und lasen: der Zug aus München, der nach Hannover fahren soll, hat – na? Verspätung! Zunächst 30 Minuten.

Die Bahn selbst behauptete, es läge am Wetter: “Heftige Unwetter und ein Hitzerekord führten im Juni zu einem empfindlichen Rückgang der Pünktlichkeitsrate. Im heißesten Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen waren im Fernverkehr lediglich 69,8 Prozent aller Züge pünktlich, bei DB Regio 93,2 Prozent.” (Quelle) Ist das so? Morgens war es noch gar nicht so warm und Unwetter gab es auch nicht …

Grund waren technische Störungen. 

Daraus wurde 59 Minuten oder doch 62? Direkt nach der Abfahrt gab die Bahn richtig Gas und holte sofort wieder drei Minuten auf. Ist damit der Zug nur 59 Minuten zu spät? Gibt es jetzt keine 25% zurück? Wir sind jetzt schon überhitzt und gereizt – wir wollten um 12 Uhr auf der Ideenexpo sein. DER Messe …. Doch dank der Deutschen Bundesbahn sind wir eine Stunde zu spät (und hätten damit eigentlich den 1/3 günstigeren Zug um 10:18 Uhr nehmen können). Ungefähr um 13 Uhr kamen wir am Hauptbahnhof Hannover an. Und? Klar, der Anschlusszug zum Messegelände: fiel aus.

Grund dieses Mal: polizeiliche Ermittlungen 

Um nicht auf den nächsten Zug wieder 30 Minuten warten zu müssen, nahmen wir die U-Bahn. Nach 17 Minuten stiegen wir Messe-Nord aus, liefen bei 30 Grad in der Sonne zum Eingang, und: wurden von einem Wachmann aufgehalten.  

Messegelände-Odyssee & schlechte Presseversorgung

„Wo wollen Sie denn hin?“ fragte er uns und die, die hinter uns gingen. Ein ausländisches Paar; er relativ sicher ein Kriegsflüchtling, da er ein völlig entstelltes, vernarbtes Gesicht hat. Wir versuchten zur verbergen, dass uns seine Verletzungen erschreckten …  

„Wir wollen zur Ideenexpo!“ „Hier können sie nicht rein. Sie müssen den Ost-Eingang nehmen. Gehen Sie da lang zur Hauptstraße und dann rechts rum, bis Messe/Ost.“ Der Wachmann zeigte uns allen den Weg mit winkendem Arm. „Um das Außengelände herum?“ „Ja, ja, genau. Irgendwann kommen Sie zum Eingang Ost.“ 

Das ausländische Paar ging vor, wir nach. Die Sonne brannte vom Himmel. Es war heiß. Richtig heiß! Der Weg sah lang aus. Wurde immer länger, führte an Parkhäusern vorbei. Wir überholten das Paar durch eine Abkürzung an der Ecke. Ost kam in Sicht. Und auch die Autobahn. Ein Eingang – und dann: geschlossen. „Das ist ja wohl nicht wahr!“ schimpfen wir, gingen aber mutig weiter. Bis zur Aral-Tankstelle. Danach folgte nur noch: Die Fußgängerbrücke vom Parkplatz Ost aufs Messegelände. Aber: wir standen darunter. Direkt an der Autobahn …

„Ähm – da können wir nicht lang! Und jetzt?“ Hinter dem Messezaun fuhr ein Arbeiter mit Caddy, er hielt, stieg aus. Wir riefen ihn! Er kam und wir erzählten ihm unsere Story … Das ausländische Pärchen holte auf, blieb bei uns stehen. 

Grund für diesen sinnlosen Lauf durch die Sommerhitze: Inkompetenz des Wachpersonals

“Gerne würde ich helfen. Aber hier gibt es keine Tür!“ „Und nun? …“ Wir regten uns auf, bettelten, suchten nach einer Lösung. „Passt auf! Geht zur Aral zurück; da steht ein schwarzer Wagen – daneben ist eine Tür. Da lasse ich euch rein.“ Der Tag schien gerettet. Dem Paar sagten wir, dass es uns folgen soll. Ihr Deutsch schien zu reichen, sie folgten uns. Endlich eingelassen, sagte der Arbeiter, dass er das eigentlich nicht darf. Ist ja quasi ein Hintereingang. Ich versicherte ihm, dass wir als Presse akkreditiert waren und er sich wirklich keine Sorgen machen musste. Die anderen zwei flitzen auch schnell rein. Wir alle dankten dem unbekannten Helfer! 

Die Sonne brannte – wir sollten wieder geradeaus laufen. Taten wir. Irgendwann bogen wir ab, gelangten so mitten aufs Messegelände und: standen dennoch irgendwann wieder vor einem Zaun – mit Wachmann.  

„Wir wollen bitte endlich zu der Messehalle 9 – wir sind als Presse eingetragen.“ Die anderen Zwei standen hinter uns. „Da seid ihr hier völlig falsch.“ Wir erzählten ihm, was bisher war. Er konnte kaum glauben, dass der Wachmann am Eingang Nord so blöd war. Nutzen tat das Fremdverschulden uns nichts:  

Das kann ich echt nicht tun. Ich kann euch nicht reinlassen. Das ist der Lieferanten-Eingang. Gestern habe ich Messestandmitarbeiter reingelassen und habe voll den Anschiss bekommen!“ Gefühlt haben wir 35 Grad – uns fließt das Wasser den Rücken hinunter. „Mir reicht´s. Ich rufe jetzt bei der Presseabteilung an. Lassen Sie uns rein, wenn die Ihnen bestätigen, dass wir angemeldet sind?“  

Nach kurzem Überlegen sagt er: „Ja. Aber das gilt nur für euch beide. Die anderen nicht, das sind ja normale Messebesucher.“ Er erklärt ihnen den Weg, Richtung Westen, runter vom Gelände, sie sollen nach Süd gehen. Noch eine Frau kommt. Die wurde auch in die Irre geführt. Auch sie muss wieder gehen. Ich telefoniere derweil mit der Presseabteilung. Die kapiert erst einmal nichts; muss Rücksprache halten, aber … nach 10 Minuten sind wir drinnen.  

Endlich! Aber: die Sonne brennt …

Der Weg führt noch an 3 Hallen vorbei, bis wir endlich in Halle 9 und der Presselounge angekommen sind. Ja, wir sind gelistet, bekommen die Presseausweise, wollen nach 5 Stunden Reise etwas Essen und Trinken, und dann? Gibt es die schlechteste Presseverpflegung, die wir jemals erlebt haben. Nur Getränke und eine Handvoll Müsliriegel. Wir waren explizit „eingeladen“ gewesen. Ich frage telefonisch nach: „Ja. Mensch, wir haben schon gehört, was los war. Ja und nee, tut mir leid. Es gibt keine Presseverpflegung.“ Kurzangebunden „bedanke“ ich mich für die Auskunft. Wir trinken was und gehen dann – endlich – auf die Messe.

Mit zwei Stunden Verspätung und fix und fertig durch die heiße und doppelt so lange Anreise waren wir endlich auf der Ideenexpo.


Auf der Rückfahrt wurde es ähnlich strapaziös…

Aber im Zug – einem IC ohne Klimaanlage, da hatten wir die Fenster überall auf; es wehte und war so voll, wie in Zügen, die wir aus Dokus über Indien kennen … Einige Wagons mussten evakuiert werden, weil es darin gefährlich heiß war …. – drückte eine Schaffnerin uns Fahrgästen von selbst einen Bahnbrief-Umschlag mit Rückerstattungs-Formular in die Hand. Die ganze verlorene Zeit wird uns das auch nicht zurückbringen.

Grund waren übrigens wieder technische Störungen. 

Endlich in Hamburg angekommen, hatte der Anschlusszug na ? – Verspätung! Aber nur ein paar Minuten. 

Grund waren dieses Mal: Probleme an einen Bahnübergang. Welche auch immer. 

Ergebnis des Tages: 5 Stunden Hinfahrt (mit Lauf- und Wartezeit), 3,5 Stunden Messebesuch, 3,5 Stunden Rückfahrt (mit Laufe- und Wartezeit) – bei Temperaturen um 30 Grad Celsius und später kurzen Unwettern.

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