Gaming trifft Nachhaltigkeit – zurück zur Natur durch PC-Spiele?
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Summend ritt sie als “Native American” durch felsige Landschaften mit grünen verschlungenen Wegen und war glücklich dabei! Kein Schulstress, keine pubertierenden Jungs, die ihr auf die Nerven gingen. Nur das Pferd, die Natur und sie. Tatsächlich saß die 18jährige aber in ihrem Zimmer am PC und spielte “This Land is my Land“. Doch dadurch erwachte in ihr wieder das “Naturkind”, das früher eigentlich immer draußen gewesen war. Corona hatte alles verändert …
Traurig eigentlich, so ein Leben, ohne echte Erlebnisse. Doch die Macht der Medien war stets größer, als die ihrer Mutter. Aber nun ist es ausgerechnet ein Spiel, dass das Interesse für Natur und Umwelt bei ihr wieder weckte.
Ob auch das vom Umweltbundesamt (UBA) veröffentlichte Game zu Nachhaltigkeit sowas kann?
Den Alltag nachhaltiger gestalten und damit Freunde und Familie inspirieren – wie das gelingen kann, zeigt ein neues Mobile Game des Umweltbundesamtes. Im Spiel „Little Impfacts” (deutsch: Kleine Wirkungen) erleben Spieler*innen, wie die Hauptfigur Leah ihr Umfeld mit ihrer Begeisterung für Nachhaltigkeit ansteckt. Das kostenlose und werbefreie Spiel ist für Android und iOS erhältlich.
Gaming trifft Nachhaltigkeit: Wer mit bewussteren Entscheidungen im Alltag etwas bewegen und Denkanstöße in das eigene Umfeld tragen möchte, ist im Spiel „Little Impacts“ genau richtig. Das Spiel richtet sich an (junge) Erwachsene und nimmt sie auf eine kleine Reise mit: In fünf Kapiteln erkunden die Spieler*innen verschiedene alltagsnahe Themen wie Ernährung, Wohnen und Mobilität, aber auch politische Teilhabe und nachhaltige Investitionen (UBA).
“Little Impacts” ist eine interaktive Novelle über die Geschichte der jungen Umweltaktivistin Leah und ihrem konservativen Vater Rolf, der mit Nachhaltigkeit sogar nichts anzufangen weiß. Bei der jährlichen Familienfeier eskaliert ihr Streit, woraufhin alle Familienmitglieder, bis auf Vater Rolf, gemeinsam beschließen, im Verlauf des nächsten Jahres etwas an ihrem Leben zu ändern. Spieler*innen unterstützen Leah und ihre Familie auf dem Weg in ein nachhaltiges Leben, in dem sie kleinere Rätsel und Aufgaben des täglichen Lebens absolvieren. So hilft man beispielweise Leahs Cousine Mailin bei der Wohnungssuche oder Leahs Oma beim nachhaltigen Investieren.
„Little Impacts besticht durch handgezeichnete Illustrationen, authentische Charaktere, humorvolles Storytelling und eine gemütliche Spielatmosphäre – heißt es in der Produktbeschreibung auf Google-Play.
Digitale Spiele als Medium für Umweltkommunikation und Umweltbildung
„Little Impacts“ zählt zum Genre der sogenannten „Serious Games“ (auch „Impact Games“). Serious Games sind Spiele, die unterhaltsam sind, aber gleichzeitig auch andere Ziele verfolgen – zum Beispiel, Wissen zu vermitteln oder die Spieler*innen zu bestimmten Handlungen zu motivieren. Dafür werden typische Spielelemente wie Spaß, Wettbewerb und eine attraktive Spielwelt mit zusätzlichen Komponenten wie Bildungsinhalten kombiniert. So geht Umweltkommunikation neue Wege, um die Vorlieben zunehmend technikaffiner Generationen zu berücksichtigen und immer mehr Menschen in ihrer Lebenswelt zu erreichen (UBA).
Wissenschaftliche Grundlage
Das Spiel basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und wird später auch selbst hinsichtlich seiner Wirksamkeit und Reichweite evaluiert. Es entstand im Rahmen des laufenden Forschungsvorhabens „Potenzial von Serious Games als Instrument zur Beförderung von Nachhaltigkeit“ des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE). In diesem Projekt arbeitet das Fraunhofer-Institut gemeinsam mit dem Umweltbundesamt (UBA) daran, die vielfältigen Potenziale, die spiele-basierte Ansätze für die Schaffung eines Nachhaltigkeits-Bewusstseins haben, zu erkunden und für das Umweltbundesamt nutzbar zu machen. So wurden neben der Entwicklung von „Little Impacts“ beispielsweise der Forschungsstand sowie weiterer Forschungsbedarf erarbeitet und eine Vernetzung mit Akteuren der Gaming-Community durchgeführt.
Wer sich für tiefergehende Hintergründe und Zusammenhänge interessiert, wird auf der Themenseite „Serious Gaming und Nachhaltigkeit“ und im Hintergrundbericht fündig. Der Abschlussbericht wird nach Projektende öffentlich zur Verfügung stehen.
Tipp der UBA-Redaktion: Klim:S21
Eine Übersicht über digitale und analoge Spiele zum Thema Nachhaltigkeit bietet das Webportal play-green.net. Dort werden analoge und digitale Spiele zum Thema Nachhaltigkeit gebündelt und bewertet. Spielerisches Lernen in der Bildung für Nachhaltigkeit (BNE) soll so gestärkt und das Potenzial von Spielen für die Vermittlung von Nachhaltigkeit verdeutlicht werde (Play-Green).
Dort ist auch das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) geförderte Lernspiel Klim:S21 gelistet. In Klim:S21, entwickelt von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und Gentle Troll, geht es um die Anpassung an den Klimawandel. Spieler*innen können hier Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel in unterschiedlichen Naturräumen Deutschlands planen. Das Spiel wurde 2022 mit dem Deutschen Kindersoftwarepreis TOMMI in der Kategorie „Digitale Bildungsangebote und Lernsoftware“ ausgezeichnet.
Quelle: Presse-Info vom UBA
weitere Publikationen: Potenzial von Serious Games als Instrument zur Beförderung von Nachhaltigkeit
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