Jugendliche handeln: plastikfrei Einkaufen durch “Beutelbaum-Aktion”
Wie kann unser Leben plastikfreier gestaltet werden? Das ist eine entscheidende Frage in der heutigen Zeit, die sich auch die Arbeitsgruppe „Plastikfreies Reinfeld“ stellt. Es ist vermutlich der Anfang von etwas Großem, aber um etwas Großes zu schaffen, muss oft klein angefangen werden. Aufgrund dessen sucht die Arbeitsgruppe seit November 2018 nach Lösungen, um das Leben der Bürgerinnen und Bürger zunächst einmal in Reinfeld nachhaltiger zu gestalten.
Ausgehend von einer Idee der Fraktion der Grünen fanden sich Gleichgesinnte zusammen, um vielseitige Lösungen für ein „Plastikfreies Reinfeld“ auf den Weg zu bringen.
Den ersten Erfolg gibt es bereits!
Im April wurde das Einkaufen mit selbstmitgebrachten Mehrwegbehältern auf dem Wochenmarkt in Reinfeld umgesetzt (siehe reinfeld-aktiv.de). Ab sofort kann hier der Verpackungsmüll wegfallen, da nun “unverpackt” eingekauft werden kann.
Die jüngste Idee zur Vermeidung von Plastikmüll sind „Beutelbäume“.
Die „Beutelbäume“ sind Holzkonstruktionen, an denen Beutel hängen, welche die Kunden zum Einkaufen nutzen können. Sie stehen in oder vor Einzelhandelsgeschäften in Reinfeld. Die Beutel können anschließend mit nach Hause genommen werden. Durch ein Schild am Baum wird darauf hingewiesen, dass bei Gelegenheit sowohl diese, als auch andere saubere Beutel von zu Hause wieder mitgebracht werden können.
Für den Anfang sind 400 nachhaltige Beutel von der Arbeitsgruppe bestellt worden, welche zum Ende des Sommers den Reinfeldern zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden.
In Reinfeld handelt es sich bei der Beutelbaum-Aktion um eine Zusammenarbeit des Arbeitskreises mit dem Handelsverein Reinfeld sowie dem Technikkurs des neunten Jahrgangs der Immanuel-Kant-Schule Reinfeld. Die Idee wurde den Schülern quasi in die Hand gegeben, woraufhin sie zusammen mit ihrem Lehrer Albrecht Werner, dessen Umsetzung besprachen. Zunächst wurde lange geplant, um ein schlankes und positionsfähiges Gerüst zu finden, welches sich an die entsprechende Ladenstelle anpassen kann.
Sechs funktionsfähige „Beutelbäume“ wurden von den 9.-Klässlern gebaut.
Nach 3 Wochen Bohren, Verschrauben und Schleifen sind schließlich sechs funktionsfähige „Beutelbäume“ entstanden. Sich mit dieser Aktion auseinanderzusetzten gefiel den Schülern sehr. Nicht nur, dass sie ihr technisches Wissen, welches sie nun schon seit drei Jahren aufgebaut haben, unter Beweis stellen konnten, sondern auch das Thema „Plastikfrei“ an sich kam bei den Schülern gut an.
Die Idee zu dieser Aktion stammt ursprünglich von Schülern des Eric-Kandel-Gymnasiums aus Ahrensburg. Mit ihrer innovativen Idee gewannen sie bereits den Wettbewerb „Zukunftfähiges Schleswig-Holstein“.
Die ersten sechs Beutelbäume werden nach dem Sommer in den Läden Markant, im Bauernladen Dölger und in der Bäckerei Rohlfs zu finden sein. Insgesamt wurde die Idee von den Inhabern mit großer Begeisterung und Unterstützung aufgenommen, sodass die AG von weiteren Umsetzungs-Möglichkeiten ausgeht.
Die nächste Aktion des Arbeitskreises „Plastikfreies Reinfeld“ steht auch schon in den Startlöchern. Hierbei soll der Plastikmüll bei öffentlichen Veranstaltungen verringert werden. Ihr eigentliches Ziel, die Menschen auf die Umweltproblematik aufmerksam zu machen und diese zu animieren, umweltbewusst zu leben, scheint die Gruppe also zunehmend zu erreichen!
Hallo Mira,
ein schöner Artikel.
Vielen Dank
Geert Karnick