Gerade freuten sich die Menschen, denn das Ende der Corona-Maßnahmen ist in Sicht. Doch heute Morgen (Do. 24.2.22) beschäftigt die ganze Welt etwas Anderes: Russland hat die Ukraine angegriffen. In Europa ist ein Krieg ausgebrochen! Auch unter Schülern war das Gesprächsthema Nummer 1 – schon die Kleinsten diskutierten im Schulbus darüber.


Russland hat heute Morgen die Ukraine angegriffen.

Der Frieden in Europa ist bedroht. Die Lage ist ernst und es droht Krieg um ein Land im Osten Europas. Das stellt viele Fragen und besorgt uns alle sehr.“ Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich am Mittwoch (23.3.) im Sicherheitskabinett mit den Bundesminister:innen über die Lage erneut beraten.

Doch egal was der Westen in den letzten Wochen und Monaten gesagt und getan hat: Russlands Machtinhaber Putin scheint den Westen nur hingehalten zu haben. Seit Wochen zog er Schritt für Schritt mit Kriegsgerät an die europäische Grenze, umzingelte die Ukraine von allen Seiten mit seinen Truppen. Das, weil er der Meinung ist, Russland hätte Anspruch auf die Ukraine, da sie früher auch zu Russland gehört hätte. Am Dienstag anerkannte er zwei Provinzen der Ukraine (Luhansk und Donezk) als Teil von Russland; Mittwoch diskutierte die Welt über eine drohende Invasion (ein feindliches Einrücken von militärischen Einheiten in fremdes Gebiet) und heute, am Donnerstagmorgen, griffen Putins Truppen die Ukraine an – von mehreren Seiten im ganzen Land.

“Ich kann das kaum ertragen! Da schreibt eben einer in unserer Klassen-WhatsApp-Gruppe: “Haha und? Was hat das mit uns zu tun?” Wie dumm muss man sein? Seit Tagen diskutieren wir im Politik-Unterricht über den Ukraine-Konflikt. Meine Meinung? Russland ist das größte Land der Welt (Red: von der Fläche her) und die Ukraine hat keine Chance gegen Russland! Wir werden alle in den Krieg mit hineingezogen – ich will das nicht!” regte sich Mik heute Morgen auf, als sie zum Schulbus ging.


Kurz vor Schulbeginn berichtete sie per WhatsApp, dass der Angriff auf die Ukraine während der Busfahrt von den Schülern diskutiert wurde. Während es Jungs gab, die spielerisch Schießübungen nachmachten, waren die Mädchen eher entsetzt. Eines hatte mit Tränen in den Augen da gesessen und war offensichtlich voller Angst. Es werden auch Schüler:innen mit Migrations-Hintergrund im Bus gewesen sein, die bereits vor Krieg geflüchtet sind …

Die Ukraine ist uns ganz nah – sie ist das größte osteuropäische Land und grenzt direkt an Polen.

Kiew (links auf dem Bild) ist die Hauptstadt der Ukraine und nur 1.500 Kilometer von Berlin entfernt. Ungefähr doppelt so weit wie Flensburg in Schleswig-Holstein von München in Bayern.

Aufgrund der russischen Angriffe erklärte die Ukraine heute in aller Frühe den Kriegszustand. Bomben fallen auf diverse militärische Stützpunkte; die ukrainische Luftwaffe soll bereits außer Gefecht gesetzt worden sein. Auch die Hauptstadt Kiew wird angegriffen. Die ersten Menschen packen ihre Sachen und wollen in den Westen flüchten. Andere stürmen die Lebensmittelgeschäfte und wollen sich Vorräte anschaffen, um sich Zuhause verschanzen zu können. Die UN will Evakuierungs-Maßnahmen starten und möglichst viele Menschen außer Landes in Sicherheit bringen. Die Bundesregierung fordert Deutsche auf, die Ukraine sofort zu verlassen.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sprach von einer „groß angelegten Invasion der Ukraine“. Die Welt „kann und muss Putin stoppen. Es ist Zeit, jetzt zu handeln“, forderte er. Doch mit Waffen will zumindest Deutschland sich nicht beteiligen.

Europa und die USA drohen mit Sanktionen.

Einige Länder lieferten der Ukraine bereits Waffen und/oder stationierten zur Unterstützung gegen Russland (weitere) Truppen im Land. Doch Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, fordert weit mehr Verteidigungshilfen und sofortige Sanktions-Maßnahmen, die Russland dazu bewegen, den Krieg direkt wieder zu beenden. Sanktionen sind durch Gesetze angedrohte Strafmaßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, konkretes Fehlverhalten zu unterbinden (ist so ähnlich wie in der Erziehung von Kindern …). Ob das gelingt? Wird Putin sich von Sanktionen wie: Die Gas-Pipeline Nord-Stream-2 nicht zulassen, oder durch das Einfrieren von Vermögen seiner Unterstützer, oder durch das Ausgrenzen vom internationalen Handel, und/oder durch das Abschneiden von Finanzmärkten, usw. beeindrucken lassen? Putin ist unberechenbar, gilt als macht-hungrig und egoistisch. Selbst sein Volk scheint ihm egal zu sein – dieses wird mit zu den Ersten gehören, die unter Armut und Hunger leiden werden.

Mehr zu den Sanktionen steht auf der Website vom Europäischem Rat – Link dorthin.


“Während offensichtlich ein Krieg ausbricht, sitzen wir in der Schule und sollen uns auf den Unterricht konzentrieren – wie das? Einige sehen jetzt heimlich einem Live-Stream zu. Die Nerds aus unserer Klasse (Profil IT & Medien), haben gute Kanäle gefunden,” schrieb ein erKant-Redaktionsmitglied. Letzte Meldungen per WhatsApp >>>

Live-Ticker:

Augenzeugenvideos und Mitschnitte von öffentlichen Kameras, werden aktuell insbesondere auf Youtube, Twitter und u.a. auf dem Diskord-Server “Ukraine/Russia-Conflict” gepostet (hier beobachteten die Schüler:innen das Geschehen) . Hier sind zwei davon:

 

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