Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl

Am Donnerstag, den 14. September, fand in der Aula eine weitere Podiumsdiskussion statt. Dieses Mal zum Anlass der Bundestagswahl am 24. September 2017. Nachdem die letzte Diskussionsrunde zur Landtagswahl SH erfolgreich war, lud auch diesmal wieder Schülersprecher Marvin Ladwig (13bs) zahlreiche Politiker für eine spannende Podiumsdiskussion ein. Die Schüler der Jahrgänge 9-13 konnten den folgenden Politikern ihre Fragen stellen:

  • Lorenz Beutin (Die Linke)
  • Bettina Hagedorn (SPD)
  • Jakob Brunka (Die Grünen)
  • Ingo Gädechens (CDU)

Ebenfalls eingeladen war die Freie Demokratische Partei (FDP) und die Alternative für Deutschland (AfD), die jedoch nicht erschienen sind.

Bevor die Diskussion startete befragte Marie Otte, unsere Redakteurin, Schüler, was sie sich von der Podiumsdiskussion erhoffen:

Schülerin aus dem 13. Jahrgang: “Ich erhoffe mir klare Antworten und ich hoffe, dass die Vertreter der Parteien nicht um den heißen Brei reden!”

Schüler aus dem 11. Jahrgang: “Ich erhoffe mir nähere Einblicke in die Wahlkampagne der Parteien!”

Zuerst gab es ein paar Worte vom Schulleiter Herrn Trinkler. Anschließend begrüßte nochmal Marvin Ladwig die Politiker und wies die Politiker auf eine zwei minütige Gesprächszeit hin, bevor ihr Mikrofon abgestellt wird. Somit waren sie gezwungen sich kurz zu fassen. Außerdem wurde auf eine U18-Wahl in Zusammenarbeit mit dem Landesjugendring SH hingewiesen, die einen Tag später für diejenigen, die noch nicht wahlberechtigt sind, stattfinden soll. Anschließend stellten sich die Politiker nach der Reihe vor.

Was ist, wenn die Familie politisch anders denkt?

Die erste Frage, zum Einstieg, konnten alle Parteien ähnlich beantworten: Sie haben alle Bekannte und Freunde anderer Parteien. Ingo Gädechens (CDU) und Jakob Brunka (Die Grünen) erzählten beide, dass sie teils sogar ihre Familie von ihrer Partei überzeugt haben, aber auch dass Unterschiede immer eine gute Diskussion auszeichnen. Schließlich sei das Ziel entscheidend (so Jakob Brunka (Die Grünen)) und es sei das Prinzip einer Demokratie, andere Meinungen zu respektieren (so Bettina Hagedorn (SPD)).

Welche Partei würden Sie wählen, wenn Sie sich nicht selbst wählen dürfen?

Von den Antworten dieser Frage waren viele Schüler enttäuscht, weil die Linke und die SPD keine eindeutige Antwort gaben. Die Grünen würden, von den Anwesenden, die CDU wählen, aber auf Bundesebene wäre auch die ÖDP interessant. Die CDU wäre natürlich bei der CSU, da dies aber nicht geht, würden sie wohl die Grünen wählen.

Welche Diskussionen werden innerhalb der Parteien geführt?

Hierbei waren echt alle Themen dabei. Die CDU führt viele Diskussionen über Gerechtigkeit und Bildung. Ähnlich ist es bei der SPD, wobei hier auch stark die Sicherheit ausdiskutiert wird. Bei den Grünen spielt auch der Kohlausstieg eine große Rolle, sowie auch alternative Fahrzeuge. Die Linken dagegen diskutieren auch viel über das Grundeinkommen und das zukünftige Europa.

Wie stehen Sie und ihre Partei zum Thema “Wahlrecht ab 16”?

Die Politiker selber sagten, sie wären für das Wahlrecht ab 16. Ingo Gädechens sagte aber auch, dass sich die CDU/CSU nicht damit auseinandersetzt. Die SPD und die Grünen finden es eine logische Konsequenz, wenn man auf Landesebene wählen darf, die Schule vielleicht schon abgeschlossen hat und sich ein gutes Bild machen kann, um vernünftig zu wählen. Die Linke würde es sogar noch für alle Menschen, die mindestens 5 Jahre in Deutschland leben, erweitern wollen.

Warum sollte man Ihre Partei wählen?

Hierbei setzt die CDU/CSU stark auf ihre Erfolgsbilanz und möchte sich in den Themen Globalisierung, Armut, Europa und Flucht besonders engagieren. SPD möchte gewählt werden, um die bestehenden Steuerpläne zu stoppen, bei denen nur die Reichen profitieren würden. Die Grünen stehen für Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft, aber auch in der generellen Wirtschaft. Die Linke will in die Gesellschaft investieren, wie z.B. Infrastrukturen und Schulen verbessern . Außerdem möchten sie sich gegen Rechtsradikalismus im Bundestag einsetzen.

Wie sieht Ihr Plan aus, wenn bis 2022 die Atomkraftwerke nicht abgeschaltet sind?

Alle sind sich in diesem Thema wieder einig – es muss was getan werden! Alle Parteien sagen sie gehen gegen Atomkraft vor. Die Linke und die SPD möchten baldmöglichst eine Abschaltung durchführen und Atomwaffen verbieten. Die Grünen glauben fest an eine Abschaltung, finden aber auch die Frage um ein Endlager sehr wichtig. Diese Frage findet die CDU auch sehr berechtigt und gibt zu bedenken, man solle keine Kernkraftwerke abschalten und dann auf andere Länder angewiesen zu sein. Also müsste Europa in dem Punkt zusammen handeln.

Wie stehen Sie zur derzeitigen Flüchtlingspolitik und was würden Sie ändern wollen?

Die CDU und SPD sagten zu diesem Punkt das der nächste Schritt die Integration wäre und man die Fluchtursachen bekämpfen muss. Außerdem sollte man aus den Fehlern lernen und nicht wie zuvor unkontrolliert handeln (so die CDU). Während die CDU/CSU, SPD und die Grünen Merkel größtenteils unterstützen, findet die Linke, dass Merkel zu wenig getan hat und man sich öfter alleine gelassen fühlte.

Was würden Sie tun, wenn in der Landwirtschaft wieder eine Milchkrise herrscht?

Dies war die letzte Frage. Jakob Brunka (die Grünen) riet hier zu Bauernvereinen. Ingo Gädechens (CDU) appellierte daran auch mal eine teurere Milch zu kaufen und auf Qualität zu achten. Bettina Hagedorn (SPD) sagte, es geht alles von Brüssel aus. Zuletzt kam dann Lorenz Beutin (Die Linke) zu Wort, der zu Milchgenossenschaften riet.

 

Nachdem die große Podiumsdiskussion beendet war, konnten die Oberstufenschüler weitere Fragen in kleinen Gruppen an einzelne Politiker stellen.

Außerdem baten wir nochmal die Schüler zu dieser Podiumsdiskussion Stellung zu nehmen und fragten, ob es eine Entscheidungshilfe für die kommende Wahl war:

Schülerin aus dem 13. Jahrgang: “Bei der Podiumsdiskussion war keine Partei vorhanden, die ich wählen würde, aber es hat mir gefallen, dass die Parteien klare Antworten gegeben haben und mir gefielen die Themen!”

Schüler aus dem 11. Jahrgang: “Mir hat die Podiumsdiskussion leider nicht weitergeholfen”

Fazit: Es war mal wieder eine gelungene Veranstaltung, die den Schülern mehr oder weniger weitergeholfen hat. Der Austausch zwischen den Politikern und den Schülern ist gelungen und es konnten viele Fragen beantwortet werden.

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