Armutszeugnis: 339 Fähnchen in Reinfeld für arme Kinder
(mit Umfrage)
In Deutschland leben immer mehr Kinder in Armut! Deshalb gehen in Stormarn wieder “Fähnchen” auf Tour und zeigen in Bargteheide, Bad Oldesloe, Reinfeld und Trittau, wie viele Kinder dort jeweils in Armut leben.
7.108 blaue Fähnchen wurden insgesamt in Stormarn gesteckt – stellvertretend für jedes arme Kind ein Fähnchen.
Update vom 26.9.: In Reinfeld fand die Aktion heute ab 9:00 Uhr im Park Neuhöfer Teich an der Paul-von-Schönaich-Straße statt. Laut dem Armutsatlas gibt es hier aktuell 339 arme Kinder. Verteilt wurden die Fähnchen von Erstklässlern der Matthias-Claudius-Schule in Begleitung ihrer Lehrer und Schulsozialpädagogin. Vor Ort waren auch Birgitt Zabel vom Kinderschutzbund und Bürgervorsteher Gerd Herrmann.
Die Fähnchen-Aktion wird im Rahmen der Stormarner Kindertage durchgeführt. Diese sind eine Initiative Stormarner Träger der Kinder- und Jugendhilfe. Die Koordination liegt beim Kinderschutzbund Kreisverband Stormarn e.V.
“Ich habe mal von Hartz4 gelebt; wir konnten nicht mal Kleidung kaufen oder irgendwas Spannendes in der Freizeit machen! Können denn Kinder nicht endlich mehr Hilfe bekommen?” meinte ein Jugendlicher aus Reinfeld (Name der Redaktion bekannt).
Würden Städte und Gemeinden im Kreis Stormarn etwas gegen Kinderarmut tun und z.B. die Teilhabe fördern, dadurch, dass sie Freizeit-, Sport- oder Musikangebote wirklich kostenfrei zur Verfügung stellen, wäre das schon mal gut.. Auch der Eintritt in ein Schwimmbad und das Ferienprogramm für Kinder, die nicht in den Urlaub fahren, sollte grundsätzlich kostenfrei sein – fordert der Kinderschutzbund Stormarn.
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So sieht es in der Zukunft aus (weitere Infos vom Kinderschutzbund):
Es ist festzustellen, dass das Thema der armen Kinder langsam zu Veränderungen und Verbesserungen führt. Hier ist das neue Starke-Familien-Gesetz der Bundesregierung zu nennen, dass leichte Verbesserungen für Kinder armer Familien auf den Weg gebracht hat. Von den wichtigsten Änderungen zum Kinderzuschlag profitieren Familien mit kleinem Einkommen.
Veränderungen gibt es beim sogenannten Bildungs- und Teilhabepaket (BuT), das allen Familien mit wenig Geld nützt: Schulkinder erhalten zukünftig 150 Euro anstatt 100 Euro jährlich für Schulmaterial, Ranzen, Taschenrechner, Sportzeug etc. Nach eigenen Angaben geben Eltern allerdings in der Regel mindestens 400 Euro im Jahr für Schulsachen aus, in Einzelfällen sogar noch deutlich mehr. Ein warmes Mittagessen gibt es ab sofort ohne Zuzahlung und auch die Beförderung zur Schule ist ab sofort
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